Indien könnte bald das erste große Land sein, in dem nicht nur Mining und Handel, sondern auch der Besitz von Kryptowährungen strafbar sind. Das drohende Krypto-Verbot drückt auf den Bitcoin-Kurs.
Mit China hat schon eine der größten Volkswirtschaften der Welt ein Verbot des Handels mit Kryptowährungen wie dem Bitcoin durchgesetzt und das Mining eingeschränkt. Das Krypto-Verbot, das Indien jetzt offenbar plant, könnte noch einen Schritt weitergehen. Denn wie es in dem entsprechenden Gesetzentwurf heißt, soll auch der Besitz und die Übertragung von digitalen Assets künftig verboten sein.
Krypto-Verbot in Indien: Gesetz kommt wohl bald
Wie Reuters unter Berufung auf einen nicht namentlich genannten indischen Top-Beamten mit Kenntnis des Gesetzentwurfs berichtet, dürften – wie schon zum Teil in China – auch das Mining, die Ausgabe und der Krypto-Handel unter Strafe gestellt werden. Widerstand gegen den Gesetzentwurf, über den die Krypto-Gemeinde schon seit einigen Wochen munkelt, wird es kaum geben. Die Regierung von Premierminister Narendra Modi hat eine komfortable Mehrheit im Parlament. Die Verabschiedung des Gesetzes gilt als sicher.
Noch vor wenigen Tagen hatten offizielle Aussagen von Regierungsmitgliedern Hoffnung gemacht, dass die drohende Regulierung nicht allzu strikt ausfallen könnte. So hatte die indische Finanzministerin Nirmala Sitharaman erklärt, dass man sich nicht komplett gegenüber den Entwicklungen im Krypto-Bereich verschließe, sondern Experimente in der digitalen Welt möglich machen wolle. Diese Aussage scheint aber nicht auf private Krypto-Investoren abzuzielen. Vielmehr, so heißt es, wolle Indien die Vorteile der Blockchain-Technologie nutzen.
Ein Teil der indischen Bevölkerung hat sich in den vergangenen Wochen trotz des drohenden Verbots am Run auf Kryptowährungen beteiligt. Acht Millionen Investoren sollen Schätzungen zufolge aktuell Kryptowährungen im Gesamtwert von 1,4 Milliarden US-Dollar halten. Die Krypto-Börsen melden einen wahren Ansturm. Allein Unocoin, einer der ältesten Anbieter des Landes, hat nur im Januar und Februar 20.000 neue Nutzer registriert.
Strafen für Bitcoin-Besitz: 6 Monate Galgenfrist
Sollte das Gesetz kommen, haben Besitzer von Kryptowährungen bis zu sechs Monate Zeit, um sich von Bitcoin und Co. zu trennen. Danach drohen Strafen. Wie hoch diese ausfallen, ist unklar. Bei einer Regierungssitzung im Jahr 2019 wurde jedenfalls die Möglichkeit von Gefängnisstrafen von bis zu zehn Jahren ins Spiel gebracht. Diese drohten demnach allen Menschen in Indien, die Kryptowährungen minen, halten, verkaufen oder damit handeln. Die Verhandlungen über das Gesetz, berichtet Reuters, stünden jedenfalls schon kurz vor dem Abschluss.
Das drohende Verbot von Kryptowährungen in Indien hat in den vergangenen Stunden kräftig auf die Kurse gedrückt. Der Bitcoin etwa, der noch am Samstag ein neues Allzeithoch von über 61.000 Dollar erreichte, sackte am Montag auf unter 54.000 Dollar ab. Am Dienstagvormittag erholte sich der Bitcoin-Kurs zwischenzeitlich wieder und notierte jenseits der Marke von 56.000 Dollar. Analysten zufolge bleibt der Markt trotz der Korrektur vorerst weiter im Aufwind. Ein weiterer Kursrückgang als Korrekturphase ist freilich immer möglich.
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Author: Keith Bennett DDS
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